Damit „de beriehmte Jeßgker Schlachfertichkeet“ nicht stirbt 

Buchvorstellung: Am Freitag spricht unser Autor Mario Huth über die Jeßnigker Mundart 

 

Von Aasbande über Dämel bis Zwibbel – der hiesige Dialekt steckt voller exotischer, schöpferischer Begriffe, die erstmalig in einem Wörterbuch festgehalten worden sind. Der Autor Mario Huth hat in Jeßnigk drei Jahre lang Sprachbesonderheiten untersucht. Auf 192 Seiten präsentiert er einen bunten regionalen Sprachfundus.  

„Ich erinnere mich gut an meine Oma, die zu Hause immer Mundart gesprochen hat. Außerhalb des Hause jedoch hochdeutsch gebrauchte“, sag Mario Huth, der im Heimatkalender schon häufiger mundartliche Texte veröffentlicht hat. Er deutet damit auf ein wichtiges Problem hin: Dialekte und Regionalsprachen sind vom Aussterben bedroht. Durch Mobilität und Verbannung der Dialekte aus den Schulhäusern und öffentlichen Räumen sind viele kleine Sprachgruppen „sprachlos“ geworden. Das wurde auch auf EU- und Landesebene erkannt, sodass verschiedene Initiativen zur Rettung der Minderheitensprachen auf den Weg gebracht wurden (Die RUNDSCHAU berichtete am 27.12.2014).

Die Diskussion ist also brandaktuell. „Mein Anliegen war es, die Sprache meiner Großeltern zu konservieren und zu fixieren. Die „Vielsprachigkeit" zwischen Elbe und Elster ist ein wichtiges Merkmal für Identität und Zugehörigkeit. Sie gehört zurück in die Köpfe, ist ein Teil unserer Geschichte“, verdeutlicht Mario Huth ein Anliegen seiner Arbeit.

 

Am Freitag, dem 16. Januar, wird er sein neues Buch vorstellen. Mit einem Mundart-Quiz und kleinen Geschichten wird vom Heimatverein und BücherKammer zu einem humorvollen interessanten Abend rund um die Jeßgker Schlachfertichkeet eingeladen. Beginn ist 19 Uhr im Mehrzweckgebäude des Dorfes.  

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