Wie eine grüne Insel liegt der Botanische Garten im Herzen der Stadt. Am Pfingstsonntag strömten hunderte Menschen dorthin. Denn Musik von der grünen Insel lockte sie an. Und ganz passend zur Irish-Folk-Musik gestaltete sich das Wetter an diesem Abend. Durchwachsenes Seeklima, etwas rau und kühl. Dennoch: Der gepflegte Rasen wurde heiß getanzt, die Stimmung kochte.
Dreifacher Musikgenuss wurde geboten. Zum Aufwärmen die Herzberger Gruppe Liederhorn um Ulrich Hartenstein, die mit einem Quäntchen mehr Lautstärke hätte gut überzeugen können. Im Anschluss eroberten die Franzosen die Bühne. Doolin` kam im Sechserformat und siegte. Mit Tempo und Leidenschaft setzte die Band der traditionellen irischen Musik ein akustisches Denkmal mitten in der grünen Oase Herzbergs. Meisterhaft das Spiel am Bodhrán, der irischen Rahmentrommel, von Josselin Fournel. Dazu übermütig verspielte Flötensoli von Jacob Fournel, der wohltuend an Jethro-Tull-Mann Ian Anderson erinnerte. Was hier gezeigt wurde, war ganz große Musik. Frontmann Nicolas Besse (Akustikgitarre) umgarnte charmant das Publikum und genoss sichtlich das vielseitige Programm seiner Mannschaft. Bruder Wilfried Besse sang nicht mit der Stimme, sondern mit der Seele – halb französisch, halb irisch. Guilhem Cavaillé fiedelte so beherzt, dass Gänsehaut und Tanzwut sich die Hand gaben. Die Pfingstrocker schwangen, hüpften und schwoften voller Freude. Etliche Zugaben verlängerten das Vergnügen.
Nach den fantastischen Musikern von Doolin` spielten vier irische Musiker auf. The Led Farmers ließen es krachen und brodeln. Auch sie hatten sich unbestreitbar dem Spaß an der Musik verschrieben. Mit Banjo und musikalischer Raserei befeuerten sie die Stimmung im Publikum weiter.
„Ich wollte schon immer Irish Folk nach Herzberg holen. Diese Musik steckt an. Daniel Tietze wählte die Bands aus und managte alles, was daran hängt. In uns beiden schlummert diese tiefe Verbundenheit zu guter Musik“, blickt Organisator Reinhard Straach äußerst zufrieden zurück. Für Besucherin Ines Medenwald ist der Pfingstrock ein Muss: „Die Gelegenheit, Livemusik in diesem Ambiente zu erleben, ist einmalig. Ob Sonne oder Regen spielt keine Rolle. Wer Musik mag, darf sich das nicht entgehen lassen.“
Stephanie Kammer
Allen Helfern ein ganz herzliches DANKESCHÖN!
Dank auch an die Stadtverwaltung für die Unterstützung sowie an den Gewerbeverein, der als Veranstalter des Pfingstrocks vor allem die bürokratischen und rechtlichen Lasten trägt.
Kommentar schreiben