NichtNachMachen. Jeder hat schon mal etwas ausgefressen, Unsinn verzapft, Streiche gespielt. In fröhlicher Runde ist es besonders lustig, diese Geschichten, sofern man halbwegs heil davon gekommen ist, ausgeschmückt zu erzählen. Ich hab gleich die Geschichte im Kopf, wie mein Mann mit seinem Freund, heute erfolgreicher Anwalt, auf die Idee kam, ein Guppy-Weibchen zu entbinden. Sie wollten niemals Tiere quälen, ganz im Gegenteil. Sie sahen nur wie die Fisch-Mutti zum Platzen dicke wurde. Deshalb der Notkaiserschnitt, den die Guppy-Mama nicht überlebte. Die Baby-Guppys schafften es. Die Jungs waren traurig, dass die Fischmutter in die ewigen Jagdgründe eingegangen war. Damit hatten sie nicht gerechnet.
Ich selbst liebte Telefonstreiche. Habe mal heimlich meinen Vater angerufen im Bereitschaftsdienst. Rufnummernerkennung gab es noch nicht. Als er abnahm, pupste ich in den Hörer. Das war gemein. Mein Vater rief entsetzt zuhause an und sagte zu meiner Mutti. „Du glaubst nicht, was mir gerade passiert ist…“. Wir schüttelten uns vor lachen bis es fast ins Weinen umschlug.
Schwimmmeister Mühle und Steffen Modrach kämpften sich mal in den Herzberger Neubauten bis auf die Dachböden durch. Irgendwo gab es eine Leiter für die Schornsteinfeger. Sie kletterten auf das Dach des Neubaublockes, um dort oben dann Ball mit Panoramablick zu spielen. Der blanke Horror für alle besorgten Mütter dieser Erde. Lieber Gott, mach dass meine Jungs das nie lesen und nachmachen!
Im Nachlass von Helmut Knuppe befinden sich viele schöne Kinderbilder. Sie erinnern daran, dass es ganz einfache und schöne Spiele und Beschäftigungen für Kids gibt. Dazu müssen wir unser Kinder unbedingt anstiften (nicht zum Schornsteinfußball!).
Und vielleicht erzählen wir ihnen auch, was wir so alles verzapft haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass ihr so viel auf dem Kerbholz habt, dass an diesem dritten Adventssonntag bestimmt keine Langeweile aufkommt.
Und jetzt bitte die Hosen runter! Es wird lustig.
Stephanie Kammer