Züllsdorfs Gemeinde-Biografie jetzt zu haben

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ZÜLLSDORF. Kein Dorf ist wie das andere. Züllsdorf gehört zu den größten Dörfern in Elbe-Elster. Und es hat einiges zu bieten: Geschichten, Menschen mit besonderen Lebenswegen und Gemeinschaft.

Auf alten Fotos aus Züllsdorf sind  kaum Pferdegespanne zu sehen. Die meisten Leute waren früher bettelarm. Zumindest aus heutiger Sicht. 

Das änderte sich schlagartig mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Da begann die eigentliche Blütezeit des Dorfes. Die NVA prägte das tägliche Leben stark. Der Sozialismus brachte einen nie dagewesenen Aufschwung. In Züllsdorf gab es alles: Schule, Kita, Sportplatz, Vereine, Einkaufszentrum, Arztpraxis, eine Kirche und eine Kegelbahn. Sogar Geld holen konnte man damals im Dorf. Bis auf eine Apotheke konnte die Gemeinde mit allem Notwendigen vor Ort punkten. 1989 brach Neues herein, wieder stand alles Kopf. Viele Biografien knickten dort ein. Nicht wenige Menschen schwangen sich zeitgleich auf zu neuem Erfolg und Glück, wie es kaum jemand hätte vorhersehen können. Das Auf und Ab der vergangenen 100 Jahre ist für Außenstehende kaum sichtbar. Für den Aufmerksamen erklärt sich jedoch etliches. Im alten Züllsdorf vor den Weltkriegen waren alle gleich arm und gleich genügsam. Das war vergangen. Plötzlich wurden Unterschiede sichtbar. Sie innerhalb der Gemeinschaft auszugleichen, war und ist nicht leicht. Dennoch ist es gelungen, Züllsdorf immer als sehr aktives Dorf zusammenzubringen. Viele, die den Ort verlassen mussten, sind ihm noch jahre- und jahrzehntelang in der Fremde verbunden. Auch das zeigt eine besondere Qualität der Gemeinschaft. 


Regina Nauck, Hauptautorin des Buches, trägt ganz viel Züllsdorf im Herzen. Sie hat mit ihren Forschungen und Geschichten das Fundament für diese Veröffentlichung gelegt. Es ist ihr zweites Lebenswerk nach dem Beruf. Nicht wenige Züllsdorfer schrieben auch mit und unterstützten dieses Gemeinschaftsprojekt nach Kräften. Ihnen allen sei herzlich gedankt! Entstanden ist dabei ein Dorfporträt, das die Reichtümer Züllsdorfs gut erkennen lässt. Schlaglichter aus Vergangenheit und Gegenwart mit unzähligen Gesichtern, die das Dorf lieben und schätzen gelernt haben. Weil Züllsdorf eben immer auch ein Stück Zuhause geworden ist, erscheint es kostbar und einzigartig.

Stephanie Kammer