Mekka der Stinkmorchel, Leichenfinger und unappetitlichen Phallus-Arten

BÜCHERKAMMER Adventskalender Nr. 8 I "Ich komme aus Herzberg bei Frauenhorst"


Unerhört. Skandalös. Nicht zum Hingucken!
Unerhört. Skandalös. Nicht zum Hingucken!

EINE BIERERNSTE NUMMER. Frauenhorst ist ein beschauliches friedliches Dorf. Großer Spielplatz, Storchennest, eine freundliche Gastwirtschaft. In Frauenhorst wird gern gefeiert, Gäste sind immer willkommen. Aber Frauenhorst hat auch noch ein ganz anderes Gesicht. Stadtbekannte Klatschweiber und Tratschtropse wussten es ja schon immer: Gerade s t i l l e Wasser sind tief und dreckig. Genau! Der Elsterlauf bei Frauenhorst ist immer schon auffallend still gewesen. Hab mal mein Ohr rangehalten. Kein Plätschern, kein Wasserglucksen, nicht das geringste Tröppeln zu hören beim Dahinfließen der Elster nahe Frauenhorst. Folglich ist bewiesen: extrem still, unerhört leise, also megatief und megadreckig. 

Ihr lieben Frauenhorster, das hätte ich nicht gedacht. Von keinem von euch. Ihr seid entlarvt! Aus euren eigenen Reihen muss einer daherkommen und sich seiner Seelenlast entledigen. Bei euch tummeln sich gemeine Stinkmorchel, Leichenfinger, diese besonders unappetitliche Phallus-Art! Der Phallus impudicus. Und für alle, die kein Latein können: Impudicus heißt unkeusch! Skandalös. Wäre es eine Einmaligkeit, aber es gibt dort mehr als zwanzig Stück. Wahrscheinlich sogar Hunderte! Eine Wogen schlagende Enthüllung, die in Kürze wohl wieder die großen Fernsehsender ins TV-Niemandsland an der Schwarzen Elter locken wird. Bisher stürzen sich die Medien ja nur auf uns wegen den AFD-Wahlergebnissen und der Hochinzidenz. Das wird jetzt noch getoppt durch diese vulgären, schweinischen, widerwärtigen Dinger! Künftig werden Generationen von Herzbergern sagen: "Ich komme aus Herzberg bei Frauenhorst. Ja genau. Dieses schamlose Dorf, wo haufenweise Schniedelpilze sprießen."

Stephanie Kammer 

Die Enthüllungsstory des Jahres im aktuellen Heimatkalender. Artig aufgeschrieben von Herzbergs Stadtkämmerer, dem Frauenhorster Nummer-eins-Whistleblower Mattias Krüger.